In Stuttgart wird ein zentraler Meilenstein für den vollständig elektrischen Linienverkehr der Busse in der Innenstadt erreicht: Am 4. September 2025 ist die Ladeinfrastruktur der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) im Busbetriebshof Stuttgart-Möhringen in Betrieb genommen worden. Anwesend bei der Feierstunde auf dem Betriebsgelände in der Schockenriedstraße war neben zahlreichen hochrangigen Repräsentanten von SSB, Politik und Daimler Buses auch der baden‑württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann.
Errichtet wurde die gesamte Ladeanlage mit 28 Ladepunkten und bis zu 180 kW Ladeleistung von Daimler Buses als Generalunternehmer. Die schlüsselfertige Realisierung mit allen Gewerken aus einer Hand erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Experten der Daimler Buses Solutions GmbH sowie deren Partnern Omexom und Power Electronics. Das Land Baden‑Württemberg hat die Erstellung der Möhringer Ladeanlage nach dem Landesgemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (LGVFG) im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) mit einem Zuschuss von rund 13 Mio. Euro unterstützt.
Daimler Buses hat bis Ende April 2025 bereits zehn batterieelektrische eCitaro G Gelenkbusse und zehn eCitaro G fuel cell von Mercedes‑Benz mit drei Türen, modernen Assistenz- und Sicherheitssystemen sowie hochwertiger Ausstattung an die SSB ausgeliefert. Sie alle verfügen über die aktuelle Batteriegeneration NMC3. Die eCitaro G fuel cell sind zusätzlich mit einer Brennstoffzelle als Range Extender und der neuen Möglichkeit eines reinen Wasserstoff‑Betriebs als Antriebsalternative ausgestattet. Weitere 43 Solo- und Gelenkbusse der Bustypen Mercedes‑Benz eCitaro, eCitaro G und eCitaro G fuel cell, die teilweise schon mit der neuen Batteriegeneration NMC4 ausgerüstet sind, liefert Daimler Buses sukzessive bis Oktober 2026 an die SSB aus.
Bis zu 28 E-Busse der SSB können im Betriebshof Stuttgart-Möhringen an den dort errichteten 28 Ladepunkten gleichzeitig in einer Nacht aufgeladen werden. Außerdem lassen sich tagsüber weitere Busse nachladen. Der Aufladeprozess erfolgt über die am Gerüst der Ladeanlage montierten integrierten Pantografen, die sich zu den Ladeschienen auf den Busdächern im „Panto-Down“-Ladeverfahren absenken.
Dabei wird bei einer Ladespannung von bis zu 720 Volt eine Ladeleistung bis zu 180 kW übertragen, je nach Ladezustand des Batteriepakets der Busse. So haben im Fuhrpark der SSB beispielsweise die sieben Hochvolt-Traktionsbatterien der Gelenkbusse Mercedes‑Benz eCitaro G eine Speicherkapazität von zusammen bis zu 686 kWh. Die Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell sind mit vier NMC3-Hochvolt-Batteriepaketen mit insgesamt 392 kWh Energiekapazität sowie sechs Wasserstofftanks mit zusammen 30 Kilogramm H2-Fassungsvermögen ausgestattet. Dies ermöglicht jedem E-Bus eine
Laufleistung von rund 200 Kilometern ohne Nachladen. Durch die Steuerung der Ladung über ein Lademanagementsystem hat die SSB maximale Flexibilität beim Ausrücken der Fahrzeuge, dennoch aber die maximale Effizienz durch eine Laststeuerung.
Bildquelle: Daimler Truck