Deutschlands höchster Berg ist die Zugspitze im Wettersteingebirge. Ein Fels, den wir uns mit den Tirolern teilen. Seinen Namen trägt das Massiv übrigens erst seit dem 17. Jh. Zuvor sprach man von der „Scharte“.
Seit dem Mittelalter mäanderte der Grenzverlauf zwischen Österreich und der Reichsgrafschaft Werdenfels (heute Teil des Landkreises Garmisch-Partenkirchen) immer mal wieder. Aktuell verläuft die Grenze über den Westgipfel des Bergplateaus. Daher gibt es einige Besonderheiten auf dem Berg. Auf der Grenze steht z. B. bis heute das bayerische Zollhaus aus dem Jahre 1820.
Zudem verfügt der Berg z. B. über zwei Gipfelkreuze, das Tiroler im Westen und das deutsche auf dem 2962 m hohen Ostgipfel. Heute ist das die höchste Stelle des Berges, aber sie war es nicht immer. Der Westgipfel war einst zwei Meter höher. 1938 wurde diese Bergspitze gesprengt, um Platz für eine Flakbeobachtungsstation zu schaffen, die aber nie realisiert wurde.
Und wenn sich schon zwei Länder einen Berg teilen, so gibt es auch von beiden Seiten touristische Transportwege auf das Plateau (neben etlichen Fußwegen bergan). Von Bayern im Norden aus sind es die Luftseilbahn Zugspitze und die Zahnradbahn von Grainau. Erstere befördert ihre Fahrgäste in ca. acht Minuten in die luftige Höhe. Mit Zweiter reist man auf max. 19 km Strecke (ab Garmisch-Partenkirchen) auf den Berg.
Auf der Seite Österreichs ist es die Tiroler Zugspitzbahn, die von Ehrwald von Westen aus die Touristen innerhalb von zehn Minuten nach oben bringt.
Selbstverständlich sind auch beide Länder kulinarisch auf der Zugspitze vertreten: Im Tiroler Panorama-Restaurant werden z. B. Kaiserschmarrn oder Kasnocken serviert. Bayerisch aufgetragen wird dagegen im Restaurant Gipfelalm – Schweinshaxe und Obazda. Genießt man diese auf der Panoramaterrasse, so gibt es bei guter Sicht einen spektakulären Blick auf die Alpenwelt als luftiges und kostenloses Extra hinzu. Spielt der Wettergott mit, dann kann man von der Zugspitze bis zu 400 weitere Berggipfel erblicken!
Bild: Blick auf die Zugspitze (l.) vom Fernpass in Reutte/Tirol
Bildquelle: Martin Gebhardt/pixelio.de