Busbranche und Politik diskutieren über die Zukunft der Mobilität

Podiumsdiskussion „Öffentliche Mobilität in Deutschland – Wo geht die Reise hin?“ mit bdo-Präsident Karl Hülsmann, Michael Donth (MdB), Stefan Zierke (MdB) sowie Victoria Broßart (MdB) (Foto: bdo)
Podiumsdiskussion „Öffentliche Mobilität in Deutschland – Wo geht die Reise hin?“ mit bdo-Präsident Karl Hülsmann, Michael Donth (MdB), Stefan Zierke (MdB) sowie Victoria Broßart (MdB) (Foto: bdo)

Beim 45-jährigen Jubiläum des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) stand die Zukunft der Buswirtschaft im Mittelpunkt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen zusammen, um über zentrale Themen wie den Fahrpersonalmangel, notwendige politische Reformen, die Digitalisierung des Deutschlandtickets, mittelstandsfreundlichen und fairen Wettbewerb sowie den Ausbau des ÖPNV zu diskutieren. Der Bus wurde als unverzichtbar für die Mobilität von heute und morgen hervorgehoben.

Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Medien kamen zum Tag und Abend der Buswirtschaft zusammen. Die Veranstaltung, die von Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, eröffnet wurde, bot eine Plattform für den Austausch über die Herausforderungen und Chancen der Branche. In Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen wurden zentrale Themen für den Busmittelstand erörtert.

Ein besonders dringliches Thema war der Mangel an Fahrpersonal. Der bdo-Präsident Karl Hülsmann betonte die Notwendigkeit, den Beruf des Busfahrers attraktiver zu gestalten und forderte die Politik auf, schnell zu handeln. Er sprach sich für eine vereinfachte Umsetzung des EU-Rechts und eine effiziente Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung aus. Der Personalmangel stelle eine ernsthafte Bedrohung für die Mobilität in Deutschland dar, weshalb umgehende Maßnahmen erforderlich seien. Hülsmann kritisierte zudem den hohen Verwaltungsaufwand, der viele mittelständische Unternehmen belastet, und forderte einen Abbau der Bürokratie.

Ein weiteres zentrales Thema war die Weiterentwicklung des Deutschlandtickets. Die Branche sieht darin einen wichtigen Schritt zu einer attraktiveren Mobilität, weist jedoch auf bestehende strukturelle Defizite hin. Hülsmann unterstrich die Notwendigkeit einer digitalen Nutzungsdatenerfassung, um eine faire Verteilung der Einnahmen zu gewährleisten. Ein gut ausgebauter ÖPNV sei entscheidend für das Vertrauen der Fahrgäste in die Verkehrsunternehmen.

Die Veranstaltung wurde durch den traditionellen Parlamentarischen Abend abgerundet, der in diesem Jahr auch das 45-jährige Jubiläum des bdo feierte. Zahlreiche Abgeordnete nutzten die Gelegenheit zum direkten Austausch mit der Branche. In einer Podiumsdiskussion wurde die Rolle des Busses für eine klimafreundliche Verkehrswende erörtert. Die Verkehrsexpertinnen und -experten des Deutschen Bundestages waren sich einig, dass der Bus unverzichtbar ist, um Mobilität in Stadt und Land sicherzustellen. Gleichzeitig steht die Branche vor großen Herausforderungen, etwa bei der Einführung alternativer Antriebe, steigenden regulatorischen Anforderungen und der Finanzierung des Angebots.

Weitere Informationen
bdo
Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e. V.
D-10117 Berlin
www.bdo.org

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