Die Busveredler vom Niederrhein

Die Omnibus Elektroniks & Service GmbH, besser bekannt als OES-Line, feierte ihren 30. Geburtstag. Wir nutzten die Feier, um den Fahrzeugveredler zu besuchen und ihm über die Schulter zu schauen.

Angefangen haben die Spezialisten für Sonderbauten in Reisebussen mit Sitz in Willich unweit von Düsseldorf 1994. Allerdings nicht gleich als Busveredler, sondern als Händler von Audio- und Videokomponenten für den Reisebus. „Erst“ 2008 stieg man in den Sonderbau ein, indem man den damaligen Scania-Reisebus von Werder Bremen zum Mannschaftsbus aufwertete.

Dieses Jahr konnte man seinen 30. Unternehmensgeburtstag im Firmengebäude in Willich mit einem Tag der offenen Tür feiern. Im Zentrum der Arbeitshalle stand dabei ein aufgewerteter MAN-Reisebus für die Radfahrtruppe Team Visma-Lease a Bike. Die Radfahrprofis gehören zum erfolgreichsten Team der Niederlande. Ihr Tourbus befand sich zu Umbauarbeiten in Willich und konnte so gut in die Geburtstagsparty integriert werden.

Geschäftsführer Michél Bovie und der Projektleiter Sonderbau, Martin Meiser, nahmen sich Zeit, uns OES-Line und „ihren“ niederländischen Mannschaftsbus vorzustellen. Auch wenn MAN fördernder Gast auf dem Geburtstag war und seine Produkte vorstellte, verheiratet ist OES-Line nicht mit dem Hersteler. Die Willicher, das betonte Michél Bovie, realisieren Sonderkonstruktionen für VIP-, Team-, Bistrobusse usw. auch mit jedem anderen Hersteller.

Der gelbfolierte MAN Lion’s Coach hat es in sich. Und er kommt auch auf seine Kilometer im Jahr. „Dieser Bus steht an keinem Tag im Jahr still“, sagte Martin Meiser. „Außer er muss zum Service oder wie in diesem Fall zu Umbauarbeiten“. In diesem Fall heißt: Die Gemeinschaftsdusche für drei Personen im Bus wird umgestaltet zu zwei einzelnen Kabinen. Allein fürs Duschen führt der Bus 60 l Frischwasser mit.

Im Kofferraum des Busses sind u. a. zwei Waschmaschinen verbaut, damit die Rennradprofis zügig wieder frische Trikots und Radlerhosen bekommen. Der Innenraum besticht durch eine 1-1-Bestuhlung. Zwölf schwere Ledersessel mit Beinauflage, vier von ihnen vis-à-vis um einen Tisch, bieten echten Reisekomfort. Im Anschluss folgen eine geräumige Küchenzeile und ein großer Kühlschrank.

Das Heck selbst, abgetrennt durch eine Schiebetür, bietet den Sportlern neben den Duschen auch zwei Massageliegen. Zudem ist hier auf Innenraumniveau ein geräumiges WC verbaut. Ins „Kellerloch“ an Tür 2 muss hier keiner gehen. Clou des Ganzen ist das ausfahrbare Sonnensegel über fast die ganze rechte Fahrzeugfront sowie eine ausziehbare Kaffeemaschine an der rechten Seite neben der Tür 2. Damit können sich die Radfahrer im Pausenmodus direkt unter dem Sonnenschutz eine Kaffeespezialität einschenken.

Bildquelle: Dirk Sanne

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