Ganz Köln an einem Ort: Stadtmuseum wiedereröffnet

Das neue Kölnische Stadtmuseum hat seit 23. März 2024 am neuen Standort wieder geöffnet. In der Minoritenstraße 13 erzählt es die wechselhafte Geschichte der Stadt auf einzigartige Weise: innovativ, intensiv und emotional. Das Museum ist nicht einfach nur umgezogen. Es hat eine wahre Metamorphose durchlebt, sowohl inhaltlich als auch optisch. Mitten im Herzen der Stadt, im ehemaligen Modehaus Franz Sauer, ist ein neuer, wichtiger Kulturort entstanden: für das kölnische Erbe, das Kölner Lebensgefühl und die Kölner Identität. Den Kern des neuen Hauses bildet die komplett neu konzipierte Dauerausstellung. Sie vereint unterschiedliche einzigartige Objekte der Stadtgeschichte, beispielsweise das mittelalterliche Stadtsiegel, den Verbundbrief und das älteste aus Köln stammende Automobil, Teile des Ratssilbers, Zeugnisse der Industriegeschichte und der Glaubenswelten, die in Köln zuhause waren und sind.

Neue digitale und mediale Zugänge

Ergänzt werden diese bedeutenden Exponate durch digitale und mediale Zugänge. Die Präsentation wird den Besuchern auf Deutsch, Englisch und in einfacher Sprache erschlossen sowie für Menschen mit Beeinträchtigungen barrierefrei aufbereitet. Nach der eher klassischen Präsentation im Zeughaus wird die Stadtgeschichte Kölns jetzt leicht, modern und partizipativ vermittelt. Die neue Herangehensweise an die Vergangenheit zeigt sich an der mutigen thematischen Ausrichtung und wird ästhetisch durch die farbenreiche, innovative Inszenierung unterstrichen. Im neuen Museum kommen zudem auch die Kölner selbst zu Wort. Aktuelle Themen zu Gegenwart und Zukunft finden jetzt regelmäßig ihren Platz im Kölnischen Stadtmuseum.
Für das Museumsteam war es eine besondere Herausforderung, die Stadtgeschichte in einem ehemaligen Kaufhaus in Szene zu setzen – aber zugleich auch eine große Chance. „Wir schlagen hier ein ganz neues Kapitel auf“, freut sich Museumsdirektor Dr. Matthias Hamann auf die Eröffnung. „Mit dem ungewöhnlichen Ort, dem überraschenden Ausstellungskonzept und der modernen Szenografie, wird die neue Dauerausstellung auch überregional für Aufmerksamkeit sorgen.“ Das Gebäude mit seinen fünf Halbgeschossen macht das offene Ausstellungskonzept auf besondere Weise erlebbar. Von der zentralen Rundtreppe, die alle Etagen miteinander verbindet, ergeben sich räumlich und inhaltlich immer neue Perspektiven. Wer mit der Kölner Geschichte noch nicht vertraut ist, erhält zu Beginn einen schnellen Überblick. Am Beginn des Ausstellungsrundgangs erzählen herausragende Objekte der Sammlung und besondere Leihgaben kurz und kompakt die wichtigsten Entwicklungen – von der römischen Kolonie über die mittelalterliche Handelsmetropole, die preußische Garnisonsstadt bis hin zum Medienhotspot und zu aktuellen Ereignissen unserer Tage. Im Zentrum steht das berühmte Stadtmodell von Köln im Jahr 1571, das dank moderner Augmented Reality-Technik zu neuem Leben erweckt wird.

Acht epochenübergreifende Frageräume bilden den Kern der innovativen Präsentation. Das Museum erschließt die Geschichte der Stadt anhand zentraler menschlicher Emotionen: Liebe, Lust, Wut, Angst, Hoffnung, Bewegung, Glaube und Verbindung. Mit Fragen wie „Was lieben wir?“ oder „Was macht uns wütend?“ und ausgewählten Objekten, werden Vergangenheit und Gegenwart Kölns ergründet und unerwartete, sehr persönliche Zugänge zur Stadtgeschichte erschaffen – eine emotionale Zeitreise mit vielen überraschenden Antworten. Spannende und zum Teil unbekannte Geschichten stehen so nebeneinander – und mittelalterliche Objekte neben modernen. Dieser epochenübergreifende Dialog vermittelt die großen Entwicklungslinien und Widersprüche der Stadtgeschichte und schlägt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Kölnische Stadtmuseum ist dienstags von 10 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet p. P. 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).

Bildquelle: Constatin Eichen