Der angeschlagene Zulieferer in der Fahrzeugindustrie, der bis Ende 2023 ca. 1 Mrd. Euro an Schulden angehäuft hatte, sieht sich mittlerweile auf einem guten Weg eine Restrukturierung zu schaffen, wie der Konzern aktuell mitteilte.
Seit März 2025 treibt Jörg Buchheim als Vorstandsvorsitzender der Webasto SE (Stockdorf) gemeinsam mit dem Chief Restructuring Officer (CRO) Johann Stohner die Transformation des globalen Systempartners der Automobilindustrie voran. Trotz der nach wie vor angespannten Lage und den herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt sich Buchheim mit der aktuellen Entwicklung nicht unzufrieden: „Ziel der Restrukturierung von Webasto ist es, die Gruppe an die veränderte Marktlage anzupassen. Diese ist durch globale Krisen, schwächere und schwankende Nachfrage, sich verschärfende Konkurrenz sowie insgesamt gesunkene Planungssicherheit gekennzeichnet. Jetzt liegt unser Fokus mit aller Konsequenz darauf, Ertragskraft wiederzuerlangen und unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Die Restrukturierung läuft nach Plan, wir machen gute Fortschritte, und eine Finanzierungslösung ist in Sicht.“
Gemeinsam mit Aufsichtsrat, Eigentümern und Finanzierungspartnern arbeiten Buchheim und sein Vorstandsteam weiter intensiv und konstruktiv an einem Sanierungskonzept für das Unternehmen. CRO Stohner bekräftigt: „Es besteht Einverständnis über den Lösungsraum, und auf dieser Basis haben wir uns kürzlich auch auf eine Verlängerung der bestehenden Stabilisierungsvereinbarung bis zum Sommer verständigt. Bis dahin setzen wir alles daran, eine tragfähige und dauerhafte Finanzierungslösung für die gesamte Restrukturierungsphase zu finden.“ Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Buchheim soll die Restrukturierung im Jahr 2028 erfolgreich abgeschlossen sein.
Um die zunehmenden Herausforderungen in der Automobilindustrie zu meistern, hatte Webasto Ende 2024 ein Restrukturierungsprogramm aufgesetzt. Im Zuge dessen passte das Unternehmen auch seine Kapazitäten an die gesunkene Nachfrage an. Insgesamt sank die Anzahl der Mitarbeitenden im Laufe des vergangenen Jahres von 16.600 (Ende 2023) auf 15.300 (Ende 2024). Im gleichen Zeitraum ging der Umsatz von Webasto nach vorläufigen Zahlen auf 4,3 Mrd. Euro zurück. Das waren rund 300 Mio. Euro weniger als im Vorjahr (2023: 4,6 Mrd. Euro). „In das Jahr 2025 ist Webasto solide gestartet, und mit der Restrukturierung sind wir auf einem guten Weg. Unsere aktuellen Zahlen zeigen, dass die Maßnahmen greifen. Aber um einen wirklichen Turnaround zu erreichen, sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, denn die Geschäftsentwicklung bleibt volatil und die Unsicherheiten unter anderem wegen handelspolitischer Auseinandersetzungen groß“, betont Buchheim.
Bildquelle: Webasto