Kunsthalle München zeigt Kunst von M. Chevalier

Die Kunsthalle München widmet Miguel Chevalier (geb. 1959 in Mexiko-Stadt, lebt in Paris) die bisher größte Einzelausstellung in Europa vom 12.9.2025 bis 1.3.2026. Seit den 1980er-Jahren arbeitet Chevalier mit dem Computer als kreatives Ausdrucksmittel. Dabei bedient er sich stets neuester Technologien, einschließlich jüngster Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (KI). Zentral ist für ihn die Interaktion von Künstler und Maschine sowie das Spiel zwischen System und Zufall als stilistische Erweiterung der eigenen künstlerischen Kreativität. In einem thematisch gegliederten und aufwendig gestalteten Parcours präsentiert die Ausstellung rund 100 Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Gezeigt werden Chevaliers frühe Auseinandersetzung mit grundlegenden Elementen des Digitalen – wie dem Binärsystem, Pixelstrukturen und Algorithmen – sowie neuere Aspekte seiner Arbeit: die Beziehung von digitaler und analoger Welt, verblüffende Verbindungen zwischen Natur und Technik sowie die fragile Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt.

Auch wenn Chevaliers Werke stets im Digitalen ihren Ursprung haben, so ist für ihn die sinnliche und physische Erfahrung im Ausstellungsraum ein ebenso wichtiger Aspekt. Zu sehen sind Skulpturen und Zeichnungen, die er mithilfe von 3D-Druck und Robotik herstellt, maschinell produzierte Stickereien und Tapisserien, Videos sowie vier raumgreifende Installationen. In letzteren kreieren Algorithmen fortlaufend neue Bilder, die das Publikum mit seinen Körperbewegungen interaktiv mitgestalten kann. Sie werden zum Teil von Kompositionen des Musikers Jacopo Baboni Schilingi begleitet. Erstmals können Erwachsene und Kinder online und vor Ort in der Kunsthalle auch an der Entwicklung von Chevaliers bislang größtem virtuellen Garten mitwirken, indem sie ihre eigenen Pflanzen kreieren. Diese werden in einem Gewächshaus im Ausstellungsraum präsentiert.

Miguel Chevalier interessierte sich bereits früh auch für die Weiterentwicklung des Konzepts der Bildfläche, was heute vor allem in seinen raumgreifenden immersiven Projektionen Ausdruck findet. Bemerkenswerterweise sind es diesbezüglich vor allem Maler, die ihn inspiriert haben, so etwa Claude Monet (1840–1926), Diego Rivera (1886–1957) oder Lucio Fontana (1899–1968); aber auch der Videokunstpionier Nam June Paik (1932–2006). Für Chevalier ist es essenziell, dass Besucher durch ihre Körperbewegung das Kunstwerk selbst erfahren, verändern und damit am Schaffensprozess teilhaben. In diesem Denken prägten ihn u.a. Yves Klein (1928–1962), Niki de Saint Phalle (1930–2002), aber auch Künstler der Gruppe GRAV (Groupe de Recherche d’Art Visuel, 1960–1969).

Die Präsentation umfasst ca. 100 Werke Chevaliers aus seinem Archiv, Leihgaben aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung neu entstandene Kreationen. Diese Auswahl wird zusätzlich ergänzt durch Leihgaben naturwissenschaftlicher Sammlungen, die natürliche Inspirationsquellen des Künstlers zeigen – z.B. Pflanzen und Kristalle mit komplexer geometrischer Struktur oder Mikroskop-Aufnahmen von Lebewesen der Unterwasserwelt.
Weitere Informationen unter Tel. 089/224412, kontakt@kunsthalle-muc.de, www.kunsthalle-muc.de/

Bildquelle: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung