Goslar: „Lesehilfe“ für die Harz-Schätze

Über 3.000 Jahre umfasst die Kulturgeschichte im Harz, drei von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnete Stätten sind daraus hervorgegangen. Schätze über und unter Tage gibt es hier noch viele mehr. Wer diese kennenlernen will, hat seit April 2022 endlich eine zentrale Anlaufstelle in Goslar: das neue Welterbe-Informationszentrum im historischen Rathaus.
Was sind schon Wochen und dann Monate, wenn man auf Tausende von Jahren weltweit einzigartiger Errungenschaften zurückblicken kann? Viel, denn die corona-bedingte Verzögerung bei der Eröffnung des neuen Welterbe-Infozentrum in Goslar zehrte mehr an den Nerven der Initiatoren als so mancher heftiger Sturm über den Hausberg Brocken hinweg. Ende April 2022 war es dann soweit, mehr als 2300 Menschen besichtigten am Eröffnungstag die Ausstellung, die gemeinsam mit der Tourismus-Information im sanierten historischen Rathaus von Goslar eine standesgemäße Heimat bekommen hat. Mit dem Bergwerk Rammelsberg, der Altstadt von Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft nennt der Harz gleich drei UNESCO-Welterbestätten sein Eigen, mehr als in jeder anderen Stadt oder Region in Deutschland. Über 200 km2 groß ist die Fläche von Goslar bis nach Walkenried, die mit zahlreichen musealen Einrichtungen und öffentlich zugänglichen Bodendenkmalen gespickt ist. Es wurde Zeit, Licht in das verborgene Labyrinth der Schätze zu bringen, das neue Infozentrum versteht sich daher auch als „Lesehilfe“ für das UNESCO-Welterbe im Harz.

3D-Landschaftmodell mit Filmprojektion als Herzstück

Der Gang durch die Ausstellung führt von der globalen und völkerverbindenden Perspektive zu den weltweiten UNESCO-Welterbestätten, den Kriterien zur Erlangung des Titels sowie weiter zum Harz und seinem Welterbe-Ensemble. Eine Fotowand setzt die drei Meisterwerke menschlicher Schöpferkraft in Relation mit anderen Welterbestätten. Der anschließende Blick auf die Aspekte von Architektur und Siedlungswesen, Bergbau, Landschaftswandel und Wasserwirtschaft mündet in das Herzstück des Welterbe-Infozentrums. Dieses besteht aus einem 3D-Landschaftsmodell mit einer siebenminütigen Filmprojektion, die den Gästen nicht nur einen Blick aus der Vogelperspektive über das Flächenwelterbe im Harz bietet, sondern auch dessen Veränderungsprozesse im Lauf der Geschichte beleuchtet. Sechs Hörstationen vermitteln zudem, welche einzelnen Errungenschaften das Welterbe im Harz bereichern und wie man diese im Rahnen einer Führung, Wanderung oder Besuchs vor Ort entdecken kann. Eine persönliche Reiseroute dazu lässt sich an einem Medienterminal zusammenstellen und als digitale „Roadmap“ auf das Smartphone laden oder ausdrucken. Das Welterbe-Infozentrum in Goslar ist bei kostenfreiem Eintritt täglich außer 24. und 31. Dezember sowie 1. Januar von 10 bis 17 Uhr geöffnet und eingeschränkt barrierefrei (Tel. 05321/750114, info@welterbeimharz.de, www.welterbeimharz.de).
„Wir wünschen uns, dass viele Menschen die kostenfreie Chance nutzen, sowohl das Erbe der Welt als auch das Welterbe im Harz als interaktive Entdeckungsreise kennenzulernen“, sagte Gerhard Lenz, Direktor der Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz, am Tag der Eröffnung. Der Weg dahin ist längst eingeleitet. Nachdem 2020 bereits das Welterbe-Infozentrum in Walkenried im dortigen Herrenhaus den Betrieb aufgenommen hat, steht in den kommenden Monaten die Eröffnung des dritten Welterbe-Infozentrums in Clausthal-Zellerfeld bevor. Die einzigartige Erfolgsgeschichte geht weiter . . .

Bild: Das UNESCO-Welterbe im Harz ist nicht nur vielfältig, sondern seit April 2022 in einer besonderen Ausstellung im Goslarer Rathaus zu erleben
Bildquelle: Annette Behnk

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